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Projektablauf

Im Anschluss an den Film wurde der Ablauf des Gesamtprojekts erklärt. Los geht es mit der Informationsphase. Dazu gehört die Informationsveranstaltung wie auch mehrere Anschreiben per Post. In Simmerath gibt es ein Ladenlokal der Deutschen Glasfaser, an das man sich persönlich mit Fragen wenden kann. Natürlich hält auch die Webseite der DG umfangreiche Informationen zur Verfügung. Sogar meine Website (glasfaser-eifel.de) wurde im Vortrag der DG erwähnt.

Dann wählen die Interessenten ihren Diensteanbieter aus. Die Verträge können bei der Deutschen Glasfaser selbst oder bei der NEW abgeschlossen werden. Alle Verträge tragen zur Quote bei. Inzwischen hat die Nachfragebündelung begonnen. Mit einem Rundschreiben ist der Vordruck für einen Vertrag mit der Deutschen Glasfaser in alle Haushalte im Projektgebiet gelangt. Die Verträge können aber selbstverständlich auch online abgeschlossen werden.

Ebenfalls Teil des Projekts ist die Mund-zu-Mund Propaganda: Die Erfahrungen in anderen Orten zeigen, dass die nötigen 40% der Haushalte nur dann erreicht werden, wenn Nachbarn, Freunde, Bekannte und Verwandte die Glasfaseranschlüsse empfehlen und ggf. erklären, warum sie sich dafür entschieden haben.

Wenn bis zum Ende der Nachfragebündelung die 40% Quote erreicht wurde, dann folgt die Planungsphase. In diesem Abschnitt wird der konkrete Bau des Netzes geplant, wozu auch die Hausanschlüsse gehören. Es wird ein individueller Termin für eine Hausbegehung mit jedem Anschlussnehmer gemacht. Bei der Hausbegehung werden die Wege für die Glasfaser ins Haus und im Haus mit einem erfahrenen Techniker abgeklärt und festgehalten.

Auch die Position des PoP, des „Point-of-Presence“, wird erst nach erfolgreicher Nachfragebündelung ausgewählt. Der PoP ist ein Verteiler, in dem alle Glasfaserleitungen eines Ortes zusammenlaufen. Dort ist die Netzwerktechnik untergebracht. Jeder PoP ist mit zwei 20Gbps Leitungen an das Kernnetz (Backbone) der Deutschen Glasfaser angeschlossen und kann bei Bedarf noch weiter aufgerüstet werden. Das Netz der Deutschen Glasfaser ist in Ringen strukturiert, so dass bei Beschädigung einer Anbindung die andere Anbindung weiter verfügbar bleibt. Für die Aufstellung dieses Verteilers wird die Deutsche Glasfaser in Gesprächen mit der Kommune in den Orten jeweils ein geeignetes Grundstück suchen und kaufen. Die PoPs gibt es in unterschiedlichen Größen und Formen. Bilder sind u.a. auf den Webseiten der Deutschen Glasfaser zu sehen.

Der Bau des Netzes beginnt mit der Aufstellung des PoPs. Von dort aus werden gebündelte Glasfaserkabel zu „Distribution Points“ genannten Verteilern gelegt. Diese Verteiler werden unterirdisch angelegt. Dort werden die Glasfaserleitungen, die zu den einzelnen Häusern und Wohnungen führen, mit den gebündelten Fasern vom PoP verbunden („gespleißt“), so dass durchgängige Glasfasern von den Hausanschlusspunkten bis zum PoP entstehen. Die Verlegung der Glasfasern wird dabei überwiegend so durchgeführt, dass Baustellen, die am Morgen eröffnet werden, bis zum Abend des selben Tages wieder geschlossen werden. Verkehrsbeeinträchtigungen werden auf diese Weise minimiert. Bevorzugt wird die Verlegung unter dem Bürgersteig, in einem ca. 30cm breiten und 40 bis 50cm tiefen Graben. Mittlerweile kommt hauptsächlich Microtrenching zum Einsatz, ein Verfahren, bei dem nur eine sehr schmale Fräsung benötigt wird, um die Glasfaser zu verlegen. Microtrenching ist mittlerweile der aktuelle Stand der Technik und wird von allen großen Netzprovidern genutzt.

Der Netzausbau wird immer zu 120% durchgeführt. Das heißt, es werden so viele Glasfasern in der Straße verlegt, dass jede Wohneinheit angeschlossen werden kann, auch die, die noch keinen Vertrag abgeschlossen haben, und eine Reserve darüber hinaus. So ist es möglich, dass auch nach dem ersten Ausbau noch weitere Anschlüsse gelegt werden können. Außerhalb der Nachfragebündelung werden die Kosten für die dann notwendigen Bauarbeiten dem später hinzukommenden Kunden berechnet. Der Preis dafür liegt bei mindestens 750 Euro. Bei aufwendigen Hausanschlüssen, z.B. mit langen Einfahrten, kann es auch mehr kosten. Nur wer direkt beim ersten Ausbau dabei ist, bekommt den Anschluss kostenlos.

Im aktuellen Ausbaugebiet Imgenbroich/Konzen beträgt die Berechnungsgrundlage 1699 Haushalte (potentielle Anschlüsse). Imgenbroich mit 735 Wohneinheiten (WE), Konzen mit 964 WE. 40 % davon sind 680 Verträge (Img. 294, Konzen 386 Verträge). Wird die 40 % Grenze erreicht, werden in Imgenbroich und Konzen 25.488 m Trasse gebaut und dabei 2.038.800 m Glasfaserleitung verlegt. Die dafür kalkulierten Investitionskosten liegen bei 2.633.450 €.

Bisherige Orte:
Lammersdorf/Paustenbach
1165 Haushalte, davon 40% sind 466 Verträge
17.475 m Trasse, 1.395.000 m verlegte GF Leitung
Investitionssumme: 1.805.750 €

Es werden nur dort Hausanschlüsse gebaut, wo mindestens ein Vertrag in diesem Haus abgeschlossen wurde. Ein „auf Vorrat kaufen“ des Anschlusses ist nicht möglich.