Bei der Betrachtung von DSL-Techniken kommt das Thema immer wieder auf die Leitungslänge. Eine lange Leitung ist bei DSL gleichbedeutend mit einem langsamen oder gar nicht verfügbaren Internetanschluss. Für höhere Geschwindigkeiten muss die Übertragungstechnik immer näher an die Häuser herankommen.
Die Übertragungsleistung von Koaxialkabeln, wie sie für das Kabelfernsehen eingesetzt werden, ist nicht so entfernungsabhängig. Dafür gibt es in diesem System das Problem, dass die Kabelsegmente nicht zu groß werden dürfen, weil sich alle Teilnehmer in einem Segment die Bandbreite teilen. Auch hier muss deshalb für mehr Bandbreite Übertragungstechnik in der Nähe der Kunden installiert werden.
Im Gegensatz dazu eignen sich Glasfasern auch für größere Distanzen. Das Glasfasernetz braucht deshalb keine Technik in der Nähe der Häuser. Die Deutsche Glasfaser plant ihr Netz mit Übertragungstechnik, die für 10km lange Verbindungen bei voller Geschwindigkeit spezifiziert ist. Die Verteilerkästen, in denen gebündelte Fasern mit den Fasern zu den einzelnen Anschlüssen verbunden werden, sind vergleichsweise klein und können deshalb unterirdisch im Gehweg angelegt werden. Glasfasern stören sich nicht gegenseitig. Aufwendige Kompensationstechniken wie DSL-Vectoring sind bei Glasfaserverbindungen nicht nötig.