In der öffentlichen Diskussion wird die Entscheidung der Telekom kritisiert, nicht in den flächendeckenden FTTH Ausbau zu investieren, sondern VDSL und Vectoring einzusetzen. Darauf erwidert die Telekom, dass nur so das Ziel des Breitbandausbaus erreicht werden kann, flächendeckend schnelle Internetzugänge zu ermöglichen. Der FTTH Ausbau ist aufwendiger, weil tatsächlich neue Leitungen zu jedem einzelnen Anschlussnehmer verlegt werden müssen. Das würde die Telekom nicht nur deutlich mehr Geld kosten sondern dauert auch länger. Aus Sicht der Telekom ist die Entscheidung für VDSL unter der Vorgabe des zügigen flächendeckenden Ausbaus also wahrscheinlich richtig. Trotzdem ist das aus Kundensicht kein Argument gegen einen FTTH Ausbau. Es macht keinen Sinn, hier auf etwas zu verzichten, nur weil es andere Orte nicht oder erst Jahre später bekommen können. Wir sind hier in der glücklichen Lage, dass ein Anbieter die Investitionen stemmen will und uns jetzt weit bessere Anschlüsse offeriert, als die Telekom flächendeckend zu liefern bereit ist. Wir sollten diesen Vorteil nutzen. Wenn die Eifel diese Runde aussetzt, dann wird es sehr lange dauern, bis wir wieder an der Reihe sind. Übrigens ist eine Entscheidung für FTTH keine Entscheidung gegen VDSL: Das Telekomnetz wird bestehen bleiben.
Investition
Man kann das Ausbauvorhaben auch als Gesamtinvestition vergleichen. Nach Informationen der Deutschen Glasfaser müssen z.B. in Lammersdorf und Paustenbach 466 Anschlüsse gebucht werden, damit das Netz im ganzen Ort gebaut werden kann. Für durchschnittlich knapp 35 Euro im Monat über zwei Jahre ist der Anschluss bereits zu bekommen. Insgesamt ist diese komplett neue Infrastruktur in Lammersdorf und Paustenbach also ab 391.440 Euro zu haben. Vergleichen Sie das mit den 396.950 Euro, die die Telekom als Deckungslücke für die Versorgung von Mützenich ausgerechnet und als Förderung nur für den VDSL Ausbau verlangt hat. Dafür hätte aber niemand von der Telekom einen Anschluss gelegt bekommen, geschweige denn, dass damit für zwei Jahre ein Internettarif bezahlt gewesen wäre. Diese Kosten hätten die Telekomkunden zusätzlich selbst tragen müssen, während bei der Deutschen Glasfaser der Anschluss und die ersten zwei Jahre von der Summe abgedeckt sind. Kann die Deutsche Glasfaser zaubern? Natürlich nicht. Das gesamte Investitionsvolumen für den Netz- und Anschlussbau in Lammerdorf und Paustenbach beträgt nach Angaben der Deutschen Glasfaser 1.805.750 Euro. Dazu kommen noch Betriebs- und Verwaltungskosten, Werbungskosten und die Zuführungen zum Ort. So weit gehen das Unternehmen und seine Investoren für nur zwei Ortsteile in Vorleistung, während die Telekom wegen 396.950 Euro andere Orte am langen Arm verhungern lassen würde. Müssen wir uns deshalb vor der Deutschen Glasfaser verbeugen? Nein. Aber dieser Vergleich zeigt, wie gut das Angebot der Deutschen Glasfaser wirklich ist, und was für ein riesiger Fehler es wäre, es aus Desinteresse oder falscher Sparsamkeit abzulehnen.