In späteren Kapiteln wird noch ausführlich dargestellt warum, aber kurz gesagt ist FTTH einfach besser als VDSL und auch besser als Internet über das Fernsehkabel. Das weiß auch die Deutsche Telekom und bietet FTTH als „absolutes Premium-Angebot“ unter dem Produktnamen „Mehr Breitband für mich“ an. Dafür legt die Telekom allerdings die Ausbaukosten auf den Kunden um. Schon für den Kostenvoranschlag verlangt die Telekom eine Bearbeitungsgebühr von 100 Euro. Berichten zufolge werden für Tiefbauarbeiten meist 50-100 Euro pro laufendem Meter veranschlagt. Wer jetzt das Metermaß vom Haus bis zum Bürgersteig zieht, ist zu optimistisch: Der nächste Anschlusspunkt ist in der Mehrheit der Fälle viel weiter entfernt. Entsprechend teuer würde so ein Anschluss. Der stellvertretende Chefredakteur der Computerzeitschrift c’t hat für sein Haus in Hannover ein Anschlussangebot eingeholt. Der Link zu seinem Youtube-Video, in dem er seine Erfahrungen mit dem Telekom-Produkt beschreibt, ist in der Liste am Ende dieser Seite. Im Vergleich dazu ist der FTTH Anschluss der Deutschen Glasfaser in der Nachfragebündelung kostenlos. Es muss lediglich ein Zwei-Jahres-Vertrag abgeschlossen werden, dessen Kosten aber den Vergleich mit VDSL Tarifen nicht scheuen müssen, wie später noch detailliert gezeigt wird.
Achten Sie mal darauf, wie oft Deutsche Telekom und Co in Werbematerialien und Äußerungen in der Presse das Wort Glasfaser verwenden, obwohl beide Unternehmen tatsächlich fast überall Kupferkabel auf der „letzten Meile“ einsetzen. Dass Glasfasern im übrigen Netz verwendet werden, ist wie schon gesagt eigentlich nicht erwähnenswert, weil das schon lange der Stand der Technik ist.
Für Geschäftskunden bietet das Unternehmen 1&1 Versatel seit kurzem ebenfalls FTTH-Anschlüsse an. Allerdings kostet dort der Hausanschluss pauschal 1960 Euro, plus einen Aufpreis von 5000 Euro wenn der Anschlussort weiter als 250m Leitungslänge von der nächsten Glasfasertrasse entfernt ist. Weiter als 500m von der nächsten Glasfasertrasse wird das Produkt erst gar nicht angeboten. Nach dem ersten Jahr verlangt 1&1 Versatel für 500Mbit/s Download und 100Mbit/s Upload 299 Euro monatlich (bzw. 499 Euro für die doppelte Geschwindigkeit). Die genannten Preise sind netto zzgl. Mehrwertsteuer. 1&1 bietet auch VDSL-Internetzugänge an und hält Glasfaser offensichtlich für so viel besser, dass diese Preise gerechtfertigt sind. In der Nordeifel muss es nicht zu solchen Preisen kommen: Wenn mindestens 40% der Haushalte einen Anschluss bei der Deutschen Glasfaser beantragen, ist der Anschluss in der Nachfragebündelung kostenlos, und auch die monatlichen Gebühren sind eher wie man es von einem DSL Anschluss gewohnt ist.