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Fehlerkorrektur

Alle Internetanschlusstechniken verwenden FEC (Forward Error Correction). Die sogenannte Vorwärtsfehlerkorrektur hat den Zweck, Störungen des Signals herauszurechnen. Dazu werden Abschnitte der zu übertragenden Daten um redundante Informationen erweitert. Aus den Daten zusammen mit den Redundanzinformationen kann der Empfänger die ursprünglichen Daten selbst dann rekonstruieren, wenn Teile der Daten oder Redundanzinformationen durch eine Störung falsch übertragen wurden.

Die zu erwartenden Störungen bestimmen, wie groß die Datenabschnitte sind und welche bzw. wie viel Redundanz hinzugefügt wird. Da weder die Telefonleitungen noch das Kabelfernsehkabel ursprünglich für exakte Datenübertragung ausgelegt wurden, ist der Bedarf für FEC bei DSL und Kabelinternet sehr ausgeprägt. Bei DSL kann die Fehlerkorrektur unterschiedlich konfiguriert werden: Interleaving bzw. Fastpath. Beim Interleaving werden größere Datenbereiche ineinander verschachtelt übertragen, so dass eine Störung nicht einen zu großen Teil eines Datenpakets zerstört, sondern kleine Teile mehrerer Datenpakete, die dann aber von der Vorwärtsfehlerkorrektur herausgerechnet werden können. Durch die Notwendigkeit, Datenblöcke verschachtelt zu übertragen, entsteht auf der Senderseite eine Verzögerung: Es wird zuerst ein kleines Stück von Paket 1 übertragen, dann ein Stück von Paket 2, dann ein Stück von Paket 3, dann das nächste Stück von Paket 1, das nächste Stück von Paket 2, und so weiter. So dauert es deutlich länger, bis Paket 1 vollständig übertragen wurde, obwohl sich am Datendurchsatz insgesamt nichts ändert. Diese Latenz genannte Verzögerung wirkt sich negativ auf Anwendungen aus, bei denen niedrige Latenz erforderlich ist, wie z.B. Internet-Telefonie, Remote Desktop Anwendungen und Online-Spiele. Die alternative Konfiguration, Fastpath, verringert diese Verzögerung. Dadurch steigt allerdings die Wahrscheinlichkeit, dass Datenpakete nicht korrekt empfangen werden. Prüfsummen verhindern, dass solche fehlerhaften Pakete weiter verarbeitet werden, aber die Daten müssen dann ggf. neu angefordert werden, was zu noch deutlich größeren Verzögerungen führt.

Glasfasern sind dagegen sehr unempfindlich gegenüber Störungen. Vorwärtsfehlerkorrektur wird bei 1Gbps Verbindungen nicht eingesetzt und verursacht entsprechend keine Verzögerungen. Noch niedriger wird die Latenz dadurch, dass auf der Strecke zwischen PoP und Router Gigabit-Technik eingesetzt wird, über die aber nur 100 bzw. 200Mbps geroutet werden. Die einzelnen Frames werden dadurch deutlich schneller übertragen als es bei wirklich nur 100 bzw. 200Mbps schnellen Verbindungen der Fall wäre. Die Latenzen von Glasfaserverbindungen liegen auf dem Niveau von LAN-Verbindungen.