Das alte Telefonnetz war in großen Teilen der Orte schon längere Zeit den Anforderungen nicht mehr gewachsen. Erst durch die Teilmodernisierung (VDSL) in den letzten Jahren ist das Telefonnetz wieder sinnvoll als Internetzugang nutzbar. Den Anschluss an den aktuellen Stand der Technik wird es aber ohne erneute Modernisierung in wenigen Jahren wieder verlieren. In Teilen der ausgebauten Ortschaften sind die Verbesserungen (die höheren Geschwindigkeiten) nicht vollständig erreicht worden.
Die Möglichkeit, das Telefonkabel per DSL als Internetzugang zu nutzen, wurde um die Jahrtausendwende geschaffen. Mit DSL war damals weit mehr als die zehnfache Geschwindigkeit der sonst üblichen Modemverbindungen möglich (max. 768 kBit/s). Der Zugang wurde schon kurz nach dem Start als monatliche Pauschale abgerechnet, während Modemverbindungen zeit- und entfernungsabhängig tarifiert waren. Dieser Unterschied war ein großes Hemmnis für Orte, in denen DSL noch nicht verfügbar war.
Wie auch das Kabelfernsehnetz wurde das Telefonnetz mit einer anderen Zielsetzung gebaut. Um das Telefonnetz für DSL nutzen zu können, mussten dennoch keine neuen Leitungen in die Häuser verlegt werden. Die Aufrüstung zum Internetzugang fand an den Endpunkten statt: Durch neue Geräte in den Häusern und den Vermittlungsstellen konnten die alten Leitungen weiter genutzt werden. Der entscheidende Teil Ihres DSL-Anschlusses, das Kabel ins Haus, wurde in vielen Fällen noch von der Deutschen Bundespost verlegt. Das hat sich auch mit der Modernisierung auf VDSL-Technik nicht geändert.
Unabhängig davon, ob Sie einen Kabelinternetanschluss oder einen DSL-Anschluss nutzen: Die Leitungen, über die Sie ins Internet kommen, sind wahrscheinlich älter als 25 Jahre und oft noch viel älter (oft so alt wie das Gebäude selber). Selbst die Internetzugänge von Mitbürgern, deren Häuser erst später gebaut bzw. an das Telefonnetz angeschlossen wurden, hängen von Investitionsentscheidungen ab, die schon lange „volljährig sind“. Einen neuen Kabelanschluss erhalten Sie nur dort, wo es ein Kabelfernsehnetz gibt. Vielerorts ist das nur deswegen der Fall, weil vor rund 25 Jahren genügend Mitmenschen einen Anschluss gebucht haben. Diese Menschen hätten sicher auch auf mehr Fernsehsender verzichten können. Zum Glück haben sie das nicht getan. In der Eifel hat das mit dem Kabelfernsehen vor 30 Jahren allerdings nicht geklappt (den Versuch gabe es allerdings). Hoffen wir und arbeiten wir dran, dass es mit dem Glasfaseranschluss diesmal funktioniert.
Das Wort Infrastruktur bedeutet „Untergefüge“, also eine Art Fundament, auf dem das moderne Leben mit all seinen Annehmlichkeiten und Möglichkeiten aufbaut. Zur Infrastruktur zählen Straßen, Wasserversorgung, Stromnetze, Abwasserbeseitigung und vieles mehr. Im Informationszeitalter sind ohne Zweifel auch Kommunikationsnetze unverzichtbare Infrastruktur. Bislang hatten wir Glück: Die Telefon- und Kabelfernsehnetze reichten aus, um den Bedarf an Internetanschlüssen abzudecken, obwohl sie nur für Telefon und Fernsehen gebaut wurden. Beide Netze stoßen aber bereits heute an technische Grenzen und haben kaum noch Möglichkeiten, dem steigenden Bedarf gerecht zu werden.
Vor 15 Jahren waren DSL-Anschlüsse eine Revolution: 0,8Mbit/s waren geradezu atemberaubend schnell. Wirklich gebraucht hat das kaum jemand. Keine 10 Jahre später galten Orte, in denen nicht mindestens 1Mbit/s verfügbar war, als unterversorgt. Heute liegt die Grenze zur Unterversorgung bei 30Mbit/s. Prognosen sind immer schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen, aber Anzeichen, dass der Bedarf in Zukunft nicht weiter steigt oder sich der Anstieg auch nur verlangsamt, sind nicht zu sehen. Fachleute sind sich einig, dass die bestehenden Leitungen den zu erwartenden Bedarf nicht decken können und nur FTTH Netze, also Glasfasern bis ins Haus, zukunftssicher sind. Zum ersten mal seit Jahrzehnten steht also ein neues Kommunikationsnetz ins Haus, im wörtlichen Sinn. „Brauchen“ Sie das heute? Wahrscheinlich nicht. Aber wir brauchen es morgen. Spätestens unsere Kinder werden es brauchen. Sollte es das schnelle Netz dann nicht vor Ort geben, werden unsere Kinder (mit der Arbeitsstelle) in Richtung des schnellen Netzes ziehen. Bereits jetzt stehen in vielen Eifeler Orten Gebäude leer.
Ob Sie einen Anschluss bei der Deutschen Glasfaser buchen, ist keine Entscheidung mit einer Laufzeit von 2 Jahren. Daran hängt auch, ob das Glasfasernetz hier gebaut wird. Sie entscheiden nicht nur, welchen Internetanschluss Sie nächstes Jahr nutzen, sondern welchen Anschluss die Bewohner der Eifel 2030 bekommen können. Für einen Tarif inkl. Anschluss fallen in den 24 Monaten der Mindestvertragslaufzeit im Vergleich zu Ihrem bestehenden Telefon- und/oder Internettarif Mehrkosten zwischen 0 und 20 Euro pro Monat an (abhängig von Ihrem Tarif). Selbst wenn Sie nicht wechseln, sondern einen Glasfasertarif zusätzlich zu ihrem bestehenden Tarif buchen, nur um den Anschluss zu bekommen, fallen dafür weniger als 35 Euro im Monat an durchschnittlichen Kosten über zwei Jahre an. Mehr müssen Sie als Kunde nicht ausgeben, um die Infrastruktur bauen zu lassen, die unsere Eifel in den nächsten Jahrzehnten den Anschluss an die Welt sichert.